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Beitrag vom 18.03.2019
Equal Pay Day am 18. März 2019 - Internationaler Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern
AVIVA Redaktion
"WERTSACHE Arbeit" lautet das diesjährige Kampagnenmotto des Equal Pay Days. Dabei steht wie immer die Bekämpfung der weiterhin bestehenden Lohnunterschiede im Zentrum der deutschlandweit zum 12. Mal stattfindenden Aktionen. Die Aktionslandkarte und Infos zum Thema, Veranstaltungen über den Equal Pay Day hinaus, sowie die Online-Petition FairPlay ist FairPay! finden Sie hier auf AVIVA-Berlin.
Die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern betragen in Deutschland nach wie vor 21 Prozent – umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage, die Frauen 2019 umsonst arbeiten. Damit liegt Deutschland weiterhin unter den Schlusslichtern Europas. Seit dem ersten Equal Pay Day 2008 hat sie die Lohnlücke nur um 2 Prozentpunkte verringert. Es gibt noch viel zu tun.
Der Equal Pay Day (EPD) wurde 2008 erstmals in Deutschland von der Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. initiiert. Seitdem wächst die Zahl und Vielfalt der Veranstaltungen von Jahr zu Jahr.
Die Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Dilek Kolat zum diesjährigen Equal Pay Day: "Auch in diesem Jahr belegen die Daten des Statistischen Bundesamtes, wie wichtig es ist, dass es den Equal Pay Day gibt. In Deutschland lagen die Stundenverdienste von Frauen auch im Jahr 2018 im Durchschnitt 21 % unter denen der Männer. Mit 14% liegt Berlin im Mittelfeld der Bundesländer. Das ist nicht hinnehmbar. Frauen und Männer in der Arbeitswelt müssen auch die gleiche Bezahlung bekommen. Nicht, weil es um Almosen ginge, sondern weil sie es verdienen. "WERTSACHE Arbeit" ist das Motto des diesjährigen Equal Pay Day. Und wir nehmen das in Berlin ernst: Bei den kürzlich abgeschlossenen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder wurden erhebliche Verbesserungen für die Erziehungs- und Sozialberufe erreicht. Die Beschäftigten bekommen deutlich mehr Geld. Insbesondere zeigt sich aber, dass Frauen gegenüber den Männern noch immer klar im Nachteil sind. Viele Frauen erlernen immer noch Berufe, die schlechter bezahlt sind, arbeiten seltener in Führungspositionen und häufiger in Teilzeit oder in Minijobs. Unabhängig davon, ob sie privat oder als Erwerbsarbeit erbracht wird, erfährt die überwiegend von Frauen geleistete Sorgearbeit in unserer Gesellschaft zu wenig Wertschätzung. Der Fachkräftemangel in den Bereichen Erziehung, Gesundheit und Pflege ist nur ein Symptom des Problems. Sorgearbeit ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Diese Arbeit muss aufgewertet werden. Mit der Kampagne "Gleichstellung gewinnt", die ich im letzten Jahr gemeinsam mit der IHK und der Handwerkskammer Berlin ins Leben gerufen habe, engagiere ich intensiv mich für einen Kulturwandel in den Berliner Unternehmen, bei dem es darum geht, die Karrierechancen von Frauen im Berufsleben zu verbessern. Diese Kampagne ist erfolgreich. Bis heute haben sich über 70 Berliner Unternehmen angeschlossen und sich damit bereit erklärt, eine Unternehmenskultur der Gleichberechtigung zu fördern. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Flexible Arbeitszeiten, Frauen in Führungspositionen, aber auch das Thema Lohngerechtigkeit. Ich bleibe dabei: es muss das große Ziel sein, den Equal Pay Day so bald wie möglich nicht mehr am 18. März, sondern am 1. Januar zu begehen."
Immerhin geht es voran. Mit dem Entgelttransparenzgesetz ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Lohngerechtigkeit getan! Island sorgt für 100 % Transparenz und will den Gender Pay Gap bis 2020 aus der Welt schaffen. Und auch in Deutschland können Beschäftigte seit dem 06. Januar 2018 Auskunft über die Entgeltstrukturen in ihrem Unternehmen verlangen und herausfinden, ob sie gerecht bezahlt werden. Aber was steckt hinter dem Auskunftsanspruch und worauf ist zu achten? Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat dazu bereits 2017 die Broschüre "Das Entgelttransparenzgesetz" erstellt, um auf Fragen Antworten zu geben wie: Warum ist Transparenz auf dem Weg zur Lohngleichheit so wichtig? Wie sieht Equal Pay in der Unternehmenspraxis aus? Und inwiefern profitieren Beschäftigte vom neuen Entgelttransparenzgesetz?
Anlässlich des Aktionstags liefert das Equal Pay Day Journal die aktuellsten Zahlen und ExpertInnenmeinungen rund um das diesjährige Kampagnenmotto "WERTSACHE Arbeit" und klärt die wichtigsten Fragen. Im Equal Pay Day Journal finden Sie aktuelle Zahlen, viele gute Argumente und einen umfassenden Überblick zum Thema Lohngerechtigkeit in Deutschland.
Der Gehaltscheck – Verdienen Sie genug? Der kostenlose Lohn- und Gehaltscheck bietet Informationen zu 430 Berufen. Mit dem Online-Fragebogen können Sie unter www.lohnspiegel.de Ihr Gehalt überprüfen und erhalten eine persönliche Auswertung. Das Angebot wird von der Hans-Böckler-Stiftung bereitgestellt, nachdem deren Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut bereits 2014 die geschlechtsspezifische Lohnungleichheit mit einer Studie zum Equal Pay Day deutlich belegte.
Aktionen zum Equal Pay Day 2019
Ihr Engagement ist gefragt, denn: Am Equal Pay Day wird die Lohnlücke auf den deutschen Gehaltszetteln flächendeckend sichtbar. Je mehr Menschen am Aktionstag dabei sind, desto deutlicher wird der Missstand und desto offensichtlicher der Handlungsbedarf. Am Equal Pay Day sind Frauen und Männer, Unternehmen, Politik und SozialpartnerInnen eingeladen, zusammen für eine gleichberechtigte Zukunft einzutreten und aktiv an der Gestaltung mitzuwirken. Es ist ganz leicht: Ob Sie am Equal Pay Day eine rote Lederhandtasche ausführen oder sich einen roten Leinenbeutel umhängen, ob Sie zu einer Filmvorführung oder einem Red Dinner einladen oder an einer der vielen anderen Aktionen teilnehmen, die die Business and Professional Women und andere Verbände und Organisationen in ganz Deutschland organisieren: Hauptsache, rot und deutlich!
Die Aktionslandkarte finden Sie unter: www.equalpayday.de/aktionslandkarte
Aktionstipps:
Suchen Sie noch Anregungen für Ihre Veranstaltung zum Equal Pay Day? Schauen Sie in die aktualisierten Aktionstipps mit vielen Ideen für kleine und große EPD-Aktivitäten. Darüber hinaus finden Sie im Toolkit auch FAQs, die dabei unterstützen, alle Fragen rund um den Equal Pay Day und das diesjährige Schwerpunktthema zu beantworten.
Mehr zu den Aktionstipps finden Sie unter: www.equalpayday.de/toolkit
Equal Pay Day Wiki:
Auf dieser Informationsplattform ("Work in Progress") finden Sie Artikel, Informationen, Dokumente, Archivmaterial und Anregungen zu den Themenkomplexen Entgelt(un)gleichheit, Gender Pay Gap sowie zum Equal Pay Day in Deutschland und weltweit.
Die Initiatorinnen freuen sich über Anregungen, Kommentare und weitere Beiträge per E-Mail an wiki@equalpayday.de
Mehr zum Equal Pay Day Wiki finden Sie unter:www.equalpay.wiki
Weitere Informationen zum Equal Pay Day:
www.equalpayday.de
twitter.com/hashtag/equalpayday
Weitere Infos zum Thema unter:
Online-Petition FairPlay ist FairPay!: www.fairpay-heute.de
Business and Professional Women (BPW) Germany e.V: www.bpw-germany.de
Pro Quote Medien: www.pro-quote.de
Pro Quote Film: proquote-film.de
Journalistinnenbund: www.journalistinnen.de
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Urteilsverkündung Journalistin Birte Meier gegen das ZDF: Herber Rückschlag im Kampf von Frauen um gleiche Bezahlung
Der Journalistinnenbund setzt darauf, dass auf dem weiteren Rechtsweg, eventuell bis vors Bundesverfassungsgericht oder vor den Europäischen Gerichtshof, Frauen ein vernünftiger Weg eröffnet wird, die im Grundgesetz garantierte Gleichberechtigung zu erlangen.
Equal Pay Day am 18. März 2018 – Internationaler Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern
"Transparenz gewinnt." lautete das Kampagnenmotto des Equal Pay Days 2018. Dabei standen wie immer die Bekämpfung der weiterhin bestehenden Lohnunterschiede im Zentrum der deutschlandweit stattfindenden Aktionen. Die Aktionslandkarte und Infos zum Thema, Veranstaltungen über den Equal Pay Day hinaus, sowie die Online-Petition FairPlay ist FairPay!
Iris an der Heiden und Prof. Dr. Maria Wersig: Forschungsbericht zur Preisdifferenzierung nach Geschlecht in Deutschland
Frauen verdienen weniger, bezahlen aber vielfach für die gleichen Leistungen oder Produkte mehr Geld. Was in den USA schon lange diskutiert wird, wurde nun auch in Deutschland in der bundesweit ersten Studie zu Preisdifferenzierung nach Geschlecht umfassend untersucht. Das Resultat der Studie: HerstellerInnen, HändlerInnen oder DienstleisterInnen veranschlagen auch in Deutschland oftmals unterschiedliche Preise für Frauen und Männer. Insbesondere für Dienstleistungen müssen Frauen aufgrund des sogenannten "Gender Pricing", der Preisdifferenzierung nach Geschlecht, tiefer in die Tasche greifen.
Pro Quote Film - Filmschaffende Frauen fordern FiftyFifty in der Gesamtheit aller Produktionen
Filmschaffende Frauen aller Bereiche schließen sich der Initiative der Regisseurinnen an. Mehr als 1200 Unterstützerinnen aus der Branche haben die Forderung nach einer 50% Quote für die Vergabe von Aufträgen, Fördergeldern und Rollen unterzeichnet. Mehr zu Pro Quote Film, der 10-Punkte-Forderung, weiteren Vorhaben und Mitmach-Möglichkeiten.
Berliner Erklärung 2017. Gemeinsame Forderungen von 16 Frauenverbänden an die Parteien zur Bundestagswahl 2017
Mit einem Katalog von Forderungen wendeten sich mehr als 12,5 Millionen Frauen aus 16 Frauenverbänden in der Berliner Erklärung 2017 an die Parteien zur Bundestagswahl. Unter www.berlinererklaerung.de wurden die Forderungen am 30. Mai 2017 veröffentlicht.
Interview mit Henrike von Platen, Past-Präsidentin von Business and Professional Women (BPW Germany) und Initiatorin der Initiative und Online-Petition FairPlay ist FairPay!
Ungleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen ist ein Skandal. Die bereinigte Lohnlücke ist unerlässlich.Seit 2010 ist die Kampagne Equal Pay Day mit Henrike von Platen eng verknüpft.
Berliner Arbeitsgericht hat Klage gegen ZDF wegen Lohngleichheit abgewiesen: Frauenverbände kritisieren Gerichtsentscheidung
Hamburg/Berlin 01.02.2017: Ein Fall von Gehaltsdiskriminierung - mehrere Frauenverbände haben das Abweisen der Klage auf Lohngleichheit der ZDF-Journalistin und "Frontal 21"-Reporterin Birte Meier als falsches Signal kritisiert.
BPW Germany begrüßt Gesetzentwurf für mehr Lohngerechtigkeit. Deutscher Frauenrat sieht Gerechtigkeitslücken
Lohngerechtigkeit - ein Dauerstreitthema. Sind wir nun einen Schritt weiter hin zur Entgelttransparenz und Lohngerechtigkeit? Statements von Mona Küppers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Uta Zech, Präsidentin des BPW Germany, sowie von Henrike von Platen, FairPlay ist FairPay!
Gleichstellung ist nicht verhandelbar. Forderungen der Initiative Berliner Erklärung an die Politik
2017 wies der Bundestag die niedrigste Frauenquote seit 1998 auf. Der Frauenanteil sank auf 30,7 Prozent. Das waren rund sechs Prozent weniger als in der vorhergehenden Legislaturperiode. Auch 2019 sind es lediglich 31,3 %. Mehr zu den Forderungen der "Berliner Erklärung" und den Initiatorinnen hier auf AVIVA-Berlin. (2017)
PRO QUOTE REGIE zum 2. Diversitätsbericht des Bundesverbandes Regie. Systematische Benachteiligung von Frauen hat weiter zugenommen
Während die ARD und ihre Filmeinkaufsgesellschaft degeto das Problem auf Initiative von pro PRO QUOTE REGIE erkannt und Verbesserungen angekündigt haben, stellt sich das ZDF weiterhin taub. Der BVR-Bericht zeigt die ungleiche Zahl der Regieaufträge im Fernsehen und die Verteilung der Produktionsmittel der Filmförderungen. (2016)
Online-Petition FairPay - Berliner Erklärung für Gleichheit auf dem Gehaltszettel
Für Lohngerechtigkeit und Entgeltgleichheit an 365 Tagen im Jahr. Unterstützen Sie die Initiatorinnen des FairPay-Bündnisses mit Ihrer Unterschrift. FairPlay ist FairPay! (2016)
Equal Pay Day am 19. März 2016
"Was ist meine Arbeit wert? Ursachen gemeinsam bekämpfen!" lautet der diesjährige Aufruf zum Equal Pay Day mit dem Schwerpunktthema "Berufe mit Zukunft". Dabei stehen die Bekämpfung der weiterhin bestehenden Lohnunterschiede und die Aufwertung von "frauentypischen" Berufen im Zentrum der deutschlandweit stattfinden Aktionen. (2016)
Equal Pay Day 2015
Die Business and Professional Women (BPW) Germany rufen den Equal Pay Day unter dem Motto aus "Spiel mit offenen Karten: Was verdienen Frauen und Männer?". Zentrale Forderung ist Transparenz. (2015)
Frauenlohnspiegel 2014: Vielfältige Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben
Pünktlich zum Equal Pay Day 2014 legt das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung eine Studie vor, die die geschlechtsspezifische Lohnungleichheit deutlich belegt. (2014)
Entgeltgleichheits-Check. Landeseigene Unternehmen auf dem Prüfstand
Die Berliner Wasserbetriebe können Null Prozent Entgeltungleichheit vorweisen. Mit der Entscheidung, den "EG-Check" überhaupt durchzuführen, steht das Unternehmen allerdings allein auf weiter Flur. (2013)